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Anita rät zum Abkupfern

Ich habe abgekupfert. Diesen Blog. Seinen Namen. Von einer Kollegin.

Die hat früher eine Kolumne für eine Frauenzeitschrift geschrieben. Seit vergangener Woche hat sie ein eigenes Blog mit dem Namen „Eva hasst …“ und ich habe beschlossen, es ihr gleichzutun.

„Anita rät …“ wird mal zu- und mal abraten und dabei jedes Thema aufgreifen, das mir vor die Nase purzelt. Heute eben das Abkupfern.

Wirklich große Dinge wären nie geschehen, wenn nicht irgendwann irgendwer von irgendwem irgendwas abgekupfert hätte. Die Griechen klauten den Ägyptern das Alphabet, genauso wie die Römer. Und letztere setzten sich durch, schließlich schreiben wir heute nach dem lateinischen Alphabet. Galilei übernahm Kopernikus‘  Weltbild und wurde mit seiner Interpretation davon berühmt. Und Yves Saint Laurent ließ sich ganz gewiss von Coco Chanels kleinem Schwarzen anspornen, als er aus dem Rock Hosen machte und mit dem (schwarzen) Hosenanzug für Frauen berühmt wurde.

Jedes dieser Beispiele zeigt, worauf es beim Abkupfern wirklich ankommt: Auf die Ergänzung. Die Grundidee zu klauen, ist in Ordnung. Das heißt dann „sich inspirieren lassen“. Das Ganze gleich als eigene Idee zu verkaufen, ist allerding alles andere als in Ordnung. Die Grundidee muss ausgeschmückt, eben ergänzt, werden – idealerweise natürlich mit brillanten eigenen Einfällen. Das Ganze zurecht gerüttelt und geschüttelt, neuer Name, neue Verpackung, neue Werbung, neuer Preis: Fertig. So macht es die Industrie, so macht es manch Künstler. Warum sollten Otto oder Lieschen das anders machen?

Anita rät: Habt Mut zum Abkupfern, und genug Kreativität, um daraus etwas ganz besonderes, eigenes zu machen!